Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU in Gelsenkirchen begrüßt die Einigung der Großen Koalition auf eine Rückkehr zur Meisterpflicht in zwölf Gewerken. „Es war ein großer Fehler, dass die rot-grüne Bundesregierung 2004 die Meisterpflicht für 53 Gewerke abgeschafft hat“, sagt Stephanie Kurth, Vorsitzende der MIT Gelsenkirchen. „Sowohl die Qualität als auch die Ausbildungs-leistung haben stark abgenommen. Deshalb ist es ein großer Erfolg, dass die Große Koalition diesen Fehler jetzt in den meisten relevanten Gewerken korrigieren will.“
Am vergangenen Montag haben sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und die stell-vertretenden Fraktionsvorsitzenden von Union und SPD im Bundestag, Carsten Linnemann und Sö-ren Bartol, auf die Handwerksberufe geeinigt, in den die Kriterien für eine Meisterpflicht erfüllt wer-den. Der Vorschlag beinhaltet die Wiedereinführung der Meisterpflicht in folgenden zwölf Gewer-ken: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Behälter- und Apparatebauer, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Drechsler und Holzspiel-zeugmacher, Böttcher, Glasveredler, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter, Orgel- und Harmoniumbauer. „Die Meisterpflicht soll zum 1. Januar 2020 eingeführt werden. Sie soll aber nur für neu gegründete Betriebe gelten, bestehende Betriebe genießen Bestandsschutz“, erläutert Kurth.
Die Wiedereinführung der Meisterpflicht ist eine zentrale Forderung der MIT. Kurth: „Der Meisterb-rief ist ein Qualitätsmerkmal des Handwerks in Gelsenkirchen. Er garantiert höchste Qualität der Arbeit und der beruflichen Ausbildung unserer Betriebe. Deshalb ist es so wichtig, dass die Koalition den Meisterbrief erhalten und stärken wird.“
Die MIT Gelsenkirchen fordert von der Großen Koalition eine weitere Stärkung des dualen Ausbil-dungssystems: Sie schlägt einen Meisterbonus vor, mit dem bei bestandener Meisterprüfung ange-fallene Gebühren ganz oder teilweise erstattet werden. Kurth: „Ein Meisterbonus oder auch eine Gleichstellung des Meistertitels mit dem Bachelor würde helfen, dem Trend zur Akademisierung entgegenzuwirken und die Attraktivität der Ausbildungsberufe dauerhaft zu verbessern.“